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Naturnahe und Insektenfreundliche Gärten

Man nehme: ein aktuelles Thema, eine erfahrene Referentin und zwei motivierte Vereine. Heraus kommt ein mehr als gut besuchter Vortrag bei dem jeder Besucher mit vielen neuen Erkenntnissen nach Hause gekommen sein wird. So geschehen am 26.März 2024 in Rülzheim in der ehemaligen Synagoge.

Zum Thema „naturnahe und insektenfreundliche Gärten“ hatten der Naturschutzverein Rülzheim und der Obst- und Gartenbauverein Rülzheim ins CKK eingeladen. Und fast 100 begeisterte ZuhörerInnen aus Nah und Fern lauschten den Ausführungen der für dieses Thema eingeladenen Referentin. Christiane Brell, Diplombiologin vom Büro für innovative Umweltplanung Dudenhofen erläuterte anschaulich mit ihrer dafür vorbereiteten Präsentation den sich drastisch verschlimmernden Rückgang heimischer Insekten. Grund dafür seien die fortschreitende Reduktion der für die Insekten überlebenswichtigen Naturräume. Der Einsatz von Pestiziden nicht nur in der Landwirtschaft sowie die permanente Versiegelung der Böden verstärke diesen Trend. Schottergärten, Zierrasenflächen, Einsatz von Rindenmulch und/oder das Einbringen von wurzelundurchlässiger Folie verstärken diesen Trend. Wie einfach mit wenigen Maßnahmen in den Hausgärten auf monotonen Rasenflächen etwas für die Insektenvielfalt getan werden kann wurde anhand zahlreicher Bilder von Frau Brell dargestellt. Wenige Quadratmeter reichen schon um den ersten Schritt zum Erhalt unserer Insekten zu unterstützen. Ein- und mehrjährige heimische Blühpflanzen reichten dafür schon aus. Und aus einem Schottergarten, einem „Garten des Grauens“, so die Referentin, lasse sich ohne großen Aufwand mit den richtigen Stauden oder Blumen umgestalten. Zudem erhöhen reine Steingärten das Klima. Die Steine erhitzen sich im Sommer auf über 65°C und fördern dadurch die Klimaerwärmung. Mit einem Rückbau wäre wenigstens für das Kleinklima schon viel getan. Und wenn dann im Hausgarten noch an einigen Stellen Totholz abgelegt werden würde könnten sich Kleinstlebewesen und Wildbienen wieder ansiedeln. Mit diesen umfangreichen Informationen endete die Versammlung. Und mit einer kleinen Tüte voller Wildblumensamen, gestiftet vom Büro des Südpfalztourismus der Verbandsgemeinde Rülzheim darf nun jeder Gast den ersten Schritt zum naturnahmen Garten wagen. Vielleicht werden daraus im Laufe der Zeit viele Quadratmeter insektenfreundliche Flächen zum Erhalt unserer Natur. Die Zeit dazu drängt.