August

Der Garten im August

Allgemeines

  • Bei einem Spaziergang über die Felder können Sie Ackerschachtelhalm sammeln und mit Wasser als Jauche ansetzen. Das Pflanzenstärkungsmittel hilft gegen Pilzkrankheiten wie Tomaten-Braunfäule und Mehltau.
  • Allmählich ist es Zeit, die Lagerräume herzurichten und gründlich zu säubern. Vergessen Sie nicht: Obst und Gemüse sollten möglichst nicht gemeinsam gelagert werden.
  • Besonders in trockenen Sommern werden reife Früchte von verschiedenen Vogelarten wie Krähen und Wacholderdrosseln angepickt. In der Regel sind sie auf der Suche nach Wasser, eine deutliche Befallsminderung lässt sich erzielen durch das Aufstellen von mehreren Wasserschalen im Garten.
  • Wenn Sie im Garten Probleme mit Wühl- und Feldmäusen haben, sollten Sie mit der Bekämpfung nicht erst bis zur Winterruhe warten.
  • Dahlien werden oft von Ohrwürmern stark geschädigt. Stülpen Sie daher über die Stützpfähle der Pflanzen mit Holzwolle ausgestopfte Blumentöpfe, in die sich die nachtaktiven Tiere gerne verkriechen. Diese Fallen können Sie dann tagsüber einfach in die Obstbäume hängen. Dort sind die Ohrwürmer nützlich, weil sie auf Läusejagd gehen.
  • Offene Baumscheiben müssen im Sommer regelmäßig gewässert werden. Wussten Sie eigentlich, dass Sie leere Baumscheiben jetzt durch die Aussaat von Gründüngungspflanzen begrünen können?
  • Bodenpflege: Gründüngung ist eine bodenschonende Methode für zeitweilig brachliegende Flächen. Auch im August können noch viele Gründüngungspflanzen ausgesät werden. Besonders geeignet ist jetzt der Buchweizen, der mit keiner anderen unserer Nutzpflanzen verwandt ist und deshalb auch keine Schädlinge anzieht, die andere Gemüsepflanzen bedrohen könnten.
  • Bewässerung: Im Frühling gepflanzte Gehölze und Stauden brauchen am Abend heißer Tage besonders viel Wasser, denn das Wurzelwerk hat sich noch nicht so weit entwickelt, dass die Pflanzen lange Trockenperioden ohne Bewässerung überstehen. Besonders Pflanzen mit Torfballen sollten im ersten Jahr gut gewässert werden. Wenn der Torf erst austrocknet, ist ein Wiederbenetzen mit Wasser äußerst schwierig.
  • Damit die Schnecken nicht gleich im Frühjahr über die ersten Pflanzen im Garten herfallen, sollten Sie mit der Bekämpfung so lange wie möglich fortfahren. Legen Sie dazu Bretter zwischen den Beeten aus und sammeln Sie täglich die darunter befindlichen Schnecken und Eier ab.

 

Ziergarten

  • Wenn die Sonnenblumen verblüht sind, beginnen die Samen zu reifen. Um zu verhindern, dass sie von Vögeln entdeckt und verzehrt werden, schneidet man die Blumen ab und hängt sie verkehrt herum auf. So können die Samen luftig trocknen und nachreifen.
  • Pflege: Im Frühling bepflanzte Flächen müssen rechtzeitig gejätet werden, denn noch sind die Pflanzen gegenüber den Unkräutern nicht ausreichend konkurrenzstark. Ziel jeder Staudenbepflanzung sollte aber eine geschlossene Vegetationsfläche sein, die das Unkrautwachstum in Grenzen hält. Pflanzflächen lassen sich durch Mulch vor übermäßigem Wildkrautwuchs schützen.
  • Düngung: In warmen, feuchten Perioden werden durch Mikroorganismen in den meisten Böden ausreichend Nährstoffe freigesetzt. Vorsicht deshalb mit zusätzlicher Düngung. Stauden auf überdüngten Standorten neigen zur „Mastigkeit“ und können umfallen. Die Attraktivität für Schädlinge nimmt außerdem zu.
  • Der Rasen dankt jetzt eine letzte ausgiebige Pflege: Entfilzen (Vertikutieren) und Belüften verbessern das Wachstum.
  • Mehrjährige Balkon- und Kübelpflanzen werden allmählich weniger gegossen und nicht mehr gedüngt.
  • Heide: Der August ist die Zeit der Heideblüte. Dann tauchen sich besonders in Norddeutschland ganze Landstriche in dunkelrosa. Auch im Garten macht die Besenheide (Calluna vulgaris) eine gute Figur und bringt zum Ende des Sommers noch mal einen Blütenhöhepunkt. So genannte „Knospenblüher“ (das sind Sorten der Besenheide, deren Blüten nicht aufgehen) erfreuen besonders lange mit farbigem Flor.
  • Pflanzung: Zwischen August und Oktober sollten Sie es nicht verpassen Knoblauch zu pflanzen. Das Zwiebelgewächs sieht nicht nur apart aus, sondern schützt auch andere Pflanzen vor Pilz- und Insektenbefall. So z.B. Rosen vor Sternrußtau und Erdbeeren vor Grauschimmel. Auch dem Sommerphlox und Tomaten soll Knoblauch als Nachbar gut tun.
  • Pflege: Lavendel und Salbei werden nach der Blüte zurückgeschnitten.
  • Laubabwerfende Hecken können jetzt ein zweites Mal geschnitten werden, Liguster und Feldahorn vertragen sogar häufigere Schnitteingriffe. Schneiden Sie dagegen immergrüne Hecken nur zurückhaltend ins jüngere Holz.
  • Im August können Sie bereits frühjahrsblühende Stauden pflanzen, wenn Sie die Pflanzen wiederholt gut angießen. Frühlings-Zwiebelblumen wie Schneeglöckchen, Märzenbecher und Kaiserkrone bevorzugen sogar eine zeitige Pflanzung, damit sie vor dem Winter noch gut einwurzeln können.
  • Vermehrung: Zwischen Juni und September können Rosen durch Okulation vermehrt werden. Das verlangt schon ein bisschen Erfahrung, aber dann lassen sich Edelrosen relativ leicht vermehren. Mehr zur Vermehrung vermittelt das Buch Pflanzen vermehren.
  • Jetzt ist eine gute Gelegenheit, Stauden wie Tränendes Herz und Pfingstrosen zu teilen und zu verpflanzen. Schneiden Sie nicht alle abgeblühten Stauden zurück, denn sie bieten Nahrung für Kleintiere und Vögel.
  • Ernte: Strohblumen, Katzenpfötchen (Antennaria), Strandflieder (Statice), Schleierkraut (Gypsophila), Lavendel (Lavandula), Jungfer im Grünen (Nigella), Lampionblumen (Physalis), Judassilberling (Lunaria), Sonnenflügel, Papierblumen und Ziergräser können jetzt geerntet und zum trocknen aufgehängt werden.
  • Jetzt ist ein günstiger Zeitpunkt, immergrüne Gehölze zu pflanzen oder zu verpflanzen, damit sie vor dem Winter noch ausreichend Wasser aufnehmen können. Die Wurzelballen dürfen während der warmen Zeit nicht austrocknen – also bei Bedarf kräftig gießen!
  • Gartenteich: Wasserpflanzen werden nur zwischen Ende April und Oktober gehandelt. Jetzt im August ist noch immer die rechte Pflanzzeit. Verwenden Sie zum Pflanzen nur nährstoffarme Substrate, wie Kies oder Sand, denn ein Gartenteich wird schnell überdüngt.

 

Nutzgarten

  • Wenn Sie die Sellerieknollen freilegen, wachsen sie besser. Doch Vorsicht: Die Wurzeln dürfen dabei nicht beschädigt werden!
  • Pflege: Frisch gepflanzte Gemüsesetzlinge brauchen bei Trockenheit viel Wasser. Vergesslichkeit kann das schnelle Ende der Gemüseernte bedeuten. Werden um die Pflanzen Trichter angehäufelt, hält sich das Wasser länger und gelangt direkt an die Wurzeln. Zuckermais, Gurken, Kürbisse, Zucchini, Tomaten, Paprika und Auberginen brauchen übrigens besonders viel Wasser.
  • Ernte: Tipp: Ernten Sie Kräuter und Gemüse morgens, dann sind die Pflanzenzellen noch straff gefüllt (und länger haltbar) und das Potential an Inhaltsstoffen ist am höchsten. Beste Erntezeit: zwischen 10:00 und 11:00, wenn der Tau abgetrocknet ist.
  • Im August können Sie noch Salate für die Herbsternte pflanzen: Kopfsalat, Eissalat, Endivien, Romana-Salat und Radicchio sollten locker stehen, damit sie nach Taubildung und Niederschlägen rasch abtrocknen können, sonst ist die Gefahr von Pilzinfektionen groß.
  • Buschbohnen, Fenchel, Kohl und Lauch können jetzt angehäufelt werden.
  • Im August können Sie bereits Feldsalat säen, und zwar in Reihen oder breitwürfig (z.B. unter die Tomaten). Vorsicht: Die Samen des Feldsalates müssen besonders flach gesät werden.
  • Aussaat: Außerdem können im August folgende Gemüsearten für die Überwinterung ausgesät werden: Frühlingszwiebeln, Petersilie, Löffelkraut, Schwarzwurzel, Spitzkohl, Winterwirsing, Winterportulak, Kümmel und Winterkresse.
  • Der Aussaattermin für Wintersähzwiebeln muss zwischen dem 15. und 25. August liegen. Ein früherer Saattermin führt verstärkt zu Schossern, bei späterer Saat bleiben die Pflanzen zu klein, was die Gefahr des Auswinterns erhöht. Achten Sie darauf, dass auf dem Beet mindestens 3 Jahre keine Zwiebeln gestanden haben. Ein Schattierleinen oder Gemüsefliegennetz schützt die Saat vor zu starker Sonneneinstrahlung.
  • Jetzt ist ein günstiger Zeitpunkt, um Petersilie auszusäen. Durch das zügige Wachstum haben Schädlinge, die die Wurzeln befallen, kaum eine Chance. Im kommenden Frühjahr sind die Pflanzen dann kräftig genug, um den Schaderregern genügend Widerstand entgegen zu setzen. Übrigens: Petersilie enthält weitaus mehr Vitamin C als die Zitrone!
  • Achten Sie beim Gießen darauf, dass die einzelnen Gemüsearten unterschiedliche Ansprüche haben. So bevorzugen Petersilie, Karotten, Salate, Spinat und Mais eine Dusche, Kürbisse, Tomaten, Bohnen, Gurken und Erbsen wollen dagegen lieber im Wurzelbereich gegossen werden.
  • Pflege: Da in den Spargelwedeln die Puppen von Spargelfliege und Spargelminierfliege überwintern, verringert der Rückschnitt des Spargellaubs den Befall im nächsten Jahr. Triebe sollten in die „Grüne Tonne“ oder auf einen Kompost für „Problemabfälle“.
  • Noch immer können Sie Feldsalat, Spinat, Pflücksalate und Radieschen ins Freie säen. Bis Mitte der Woche gesäter Feldsalat ist noch vor Weihnachten erntereif. Wenn Sie dagegen erst nach dem 8. September säen, können Sie nicht vor März/April des kommenden Jahres ernten. Tipp: Bringen Sie vor der Saat etwas Hornmehl aus.
  • Aussaat: Diesen Monat können folgende Gemüsearten für die Herbsternte ausgesät werden: Feldsalat, Radicchio, Endivien, Schnittsalat, Spinat, Herbstrüben, Chinakohl , Radieschen, Winterrettich, Rettich, Rübstiel und Kresse, Blumenkohl, Salate, Pak Choy, Winterportulak, Löffelkraut, Petersilie, Knollenfenchel, Frühlingszwiebeln, Möhren. Wenn Sie in tiefe Rillen säen, bleibt es am Grund der Rille auch im Sommer feuchter, so dass die Pflanzen besser auflaufen. Außerdem wird so das Wässern erleichtert. Einige Arten können auch in Schalen oder Topfplatten für das Herbstbeet vorkultiviert werden.
  • Pflanzung: Folgende vorkultivierte Gemüsearten oder Staudengemüse können gepflanzt werden: Kohlrabi, Brokkoli, Grünkohl, Chinakohl, Wirsing, Kopfsalat, Winterendivie, Porree. Eine gute Pflanzschaufel oder ein Pflanzstock erleichtert auch das Gemüsepflanzen. Gepflanzt werden sollte morgens oder abends bzw. bei bedecktem Himmel. Gutes Angießen ist in dieser Jahreszeit besonders wichtig.
  • Beetpflege: Damit Möhren, Fenchel, Schwarzwurzeln und Rote Bete kräftig werden können, sollten Sie die Reihen immer im Auge behalten. Wenn zu dicht gesät wurde, muss der Abstand durch das Herausziehen einzelner Pflanzen wieder vergrößert werden. Ausgezogene Rote Bete und Knollenfenchel können übrigens aus unserer Erfahrung wieder neu aufgepflanzt werden (Am besten bei bedecktem Himmel oder in Regenperioden).
  • Pflege: Werden bei Blumenkohl, kurz bevor sich die Blume ausbildet, die Blätter über den Kopf geknickt, bleibt die Blume unter dem Schutz des Blätterdaches weiß und zart.

 

Obstgarten

  • Vergessen Sie nicht, von Zeit zu Zeit die Brombeerranken wieder aufzubinden. Dabei können Sie die Seitentriebe (Geiztriebe) auf 2 bis 3 Blätter einkürzen. Diese Schnittmaßnahme fördert die Blütenbildung fürs kommende Jahr.
  • Erdbeeren sollten ab Ende Juli ca. 5 cm über dem Boden abgemäht werden als Schutz des neuen Aufwuchses vor Krankheiten und Schädlingen.
  • Pflege: Schwache Ruten bei Himbeere, Brombeere und Taybeere werden am Boden abgeschnitten. Die starken Ruten werden angebunden. Die frischgebildeten Langtriebe der Brombeeren können jetzt auf 4 bis 5 Knospen/Blätter eingekürzt werden. Nach der Ernte werden bei Himbeeren die „abgetragenen“ Ruten am Boden abgeschnitten. Bei Johannisbeeren werden mit Rotpustelkrankheit befallene Triebe entfernt.
  • Pflege: Kranke Früchte bei Äpfeln und Birnen sollten schnell entfernt werden, bevor sich Krankheitsnester bilden können.
  • Ab Anfang August können Sie bei den Obstbäumen alle steil oder nach innen wachsenden diesjährigen Triebe abschneiden, die im Winter ohnehin entfernt werden müssten. Doch Achtung! Im Sommer lautet die Grundregel beim Schnitt: Entweder einen Trieb ganz entfernen oder gar nicht schneiden, aber auf keinen Fall Zapfen stehen lassen.
  • Ernte: Die Augustäpfel (Klaräpfel) werden in warmen Jahren schon im Juli reif. Wer nicht nur Apfelmus daraus machen möchte, sondern auch Äpfel für den Frischverzehr wünscht, muss rechtzeitig mit der Ernte beginnen: sind die Früchte vollreif, fallen sie schon bei leichten Windstössen zu Boden und sind dann nicht mehr lagerfähig. Überhaupt lassen sich Klaräpfel nicht lange aufheben.
  • Setzen Sie zur Unkrautbekämpfung oder Bodenlockerung in den Himbeeren auf keinen Fall die Hacke ein. Selbst kleinste Verletzungen bilden Eintrittspforten für die Erreger der Himbeerrutenkrankheit. Daher die Himbeeren am besten mit Laub oder Gras mulchen, um Unkräuter zu unterdrücken und die Bodenstruktur zu verbessern.
  • Steinobst: Bei starkem Wachstum können nach der Ernte Korrekturen vorgenommen werden. Schnittmaßnahmen im belaubten Zustand senken das Infektionsrisiko für Holzkrankheiten deutlich. Äste und Triebe, die für das nächste Jahr bzw. den weiteren Baumaufbau nicht benötigt werden, sollten entfernt werden. Die bessere Belichtung führt bei den verbleibenden Knospen zu einer Stärkung für das nächste Jahr. Bei Neigung zum Bluten auf Zapfen schneiden.
  • Erdbeeren können bis Mitte August gepflanzt werden. Als Pflanzgut verwendet man zugekaufte Grünpflanzen oder, Topfpflanzen oder selbst gewonnene Ableger. Wichtig ist, dass die Pflanzen gesund und gut bewurzelt sind, nach dem Pflanzen benötigen sie auf jeden Fall eine Bewässerung. Die Pflanzabstände betragen 60-80 cm und in der Reihe 30-35 cm.
  • Geerntet wird Obst am besten frühmorgens, dann ist das Obst noch recht kühl, niemals in der Mittagshitze. Zur Verbesserung der Haltbarkeit geerntetes Stein- und Beerenobst möglichst schnell an einen kühlen Ort bringen bzw. in den Kühlschrank. Alle Obstarten vertragen Temperaturen bis 1°C ohne Probleme. Merke: Je schneller und je tiefer das Obst nach der Ernte heruntergekühlt wird, desto länger und besser ist die Haltbarkeit
  • Arbeiten nach der Ernte: Nach der Ernte können besonders die Stein- und Beerenobstarten direkt geschnitten werden. Das fördert die Wundheilung, ein Verstreichen ist nicht notwendig. Die verbliebenen Triebe und Knospen bekommen so mehr Licht, was deren Qualität und Ausreife fördert. Dabei können kranke Astpartien direkt mit entfernt werden, z. B. durch Monilia, Kräuselkrankheit und Mehltau geschädigte Triebe, besonders aber auch verbliebene faule Früchte (sog. Fruchtmumien).
  • Gehölzpflege: Achten Sie bei vor längerer Zeit gepflanzten Gehölzen auf die Anbindestellen. Vergessene Stricke und Knoten würgen dem Baum oft den Lebensnerv ab! Zu enge Stricke werden gelockert und wenn nötig neu gebunden.
  • Vermehrung: Im Juli in Töpfe gepflanzte Erdbeerausläufer, können jetzt ins Freiland. Wer es verpasst hat, kann Anfang des Monats auch direkt Ausläufer auf gut mit Kompost oder Pferdemist vorbereitete Beete pflanzen. Anschließend wird abgemulcht.
  • Schnitt: Bei vielen Obstbäumen wird jetzt der sog. Sommerschnitt durchgeführt. Störendes Holz wird entfernt, so dass der Baum seine Kraft in die zukünftigen Triebe lenken kann. Die Wunden verheilen besser als im Winter und das Holz reift gut aus. Geschnitten wird mit einer scharfen Gartenschere. Ein Buch zum Obstbaumschnitt erklärt die einzelnen Handgriffe.
  • Schnitt: Bei Spalierobst (Apfel, Birne) kann jetzt ein Fruchtholzschnitt durchgeführt werden. Dabei werden Neutriebe auf 3 bis 4 Blätter eingekürzt, um das Fruchtholz für das nächste Jahr zu fördern. Dabei sollte eine hochwertige Schere verwendet werden. Ein Buch über Spalierobst gibt weitere interessante Tipps zu dieser attraktiven Art, Obst anzubauen. Spalierobst lässt sich übrigens auch in kleinen Gärten als vielfältiges Gestaltungsmittel (z.B. Raumtrenner, Wandbegrünung) einsetzen.
  • Ernte: Im August ist der Höhepunkt der Brombeerernte. Lassen Sie die Früchte gut ausreifen, so dass sie bereits weich werden und sich leicht vom Kelch lösen lassen.
  • Vermeiden Sie bei frisch gepflanzten Erdbeeren zu hohe Stickstoffgaben. Sie fördern die Anfälligkeit der Pflanzen für Erdbeermehltau, erkennbar an unregelmäßigen roten Flecken auf der Blattoberseite und am Einrollen befallener Blätter. Wenn Sie einen Befall feststellen, können Sie den Bestand mit Netzschwefel oder BioBlatt-Mehltaumittel behandeln. Stärker befallene Blätter einfach von Hand entfernen.
  • Bei Johannisbeeren, Jostabeeren und Stachelbeeren sterben im Laufe des Sommers immer wieder einzelne Triebe ab. Die Ursache können Infektionen durch die Rotpustelkrankheit oder ein Befall mit Johannisbeerglasflügler sein. Schneiden Sie absterbende oder bereits dürre Triebe bis ins gesunde Holz zurück und verbrennen Sie das Schnittholz am besten.
  • Sommerhimbeeren: besonders in geschädigten Beständen durch Rutenkrankheit Tragruten sofort entfernen. Dadurch können sich die Jungruten besser entwickeln.
  • Ab Mitte August können auch kritische Obstarten wie Walnüsse und Kiwi geschnitten werden, ohne zu bluten. Auf einen Wundverschluss kann man in dieser Zeit verzichten. Bei den Kiwis schneidet man die langen Ranken auf etwa einen halben Meter zurück. Diese Triebe fruchten dann im nächsten Jahr an der Basis.
  • Schnitt Kiwi: Kiwipflanzen ranken sehr stark und bilden oft meterlange Triebe. Die fruchtbarsten Triebe sind aber die Kurztriebe in einer Länge von 50-70 cm. Deshalb sollte man im August die zukünftigen Fruchttriebe auf diese Länge einkürzen. Ungeschnitten bleiben nur die Triebe, die man für den weiteren Aufbau z. B. am Spalier, benötigt. Damit der Schnitteingriff nicht zu stark wird, kann man ihn sinnvoller Weise auch im September noch fortführen.
  • Ausdünnung Kernobst: Überzählige Früchte entfernen, sonst leiden Qualität und Fruchtgröße. Faustzahl: bei schwachwachsenden Unterlagen nicht mehr als 100 Früchte/Baum belassen.
  • Bringen Sie beim Spalierobst die Verlängerungen der Leitäste in die gewünschte Stellung, bevor die Triebe verholzen. Im August sind die Zweige noch weich und lassen sich entsprechend gut biegen.
  • Ernten Sie frühe Apfelsorten ruhig einige Tage vor der Baumreife, dann sind sie länger haltbar. Vollreif geerntete Früchte werden schnell mehlig und geschmacklos. Entfernen Sie beim Ernten auch faulende Äpfel von den Bäumen. Dies reduziert den Befallsdruck und verhindert das Übergehen der Fäulniserreger auf benachbarte Früchte.
  • Erdbeeren: Bis Mitte August können Grünpflanzen gesetzt werden. Die Pflanzen sollten gut durchwurzelt sein und benötigen auf jeden Fall eine Bewässerung. Die Pflanzabstände betragen 60-80 cm und in der Reihe 30-35 cm. Das ergibt einen Pflanzenbedarf von 300 Pflanzen/100 m2. Vor der Pflanzung und zu Vegetationsbeginn können organische Dünger sinnvoll eingesetzt werden.
  • Spezielle Erdbeeren: Neben den klassischen einmaltragenden Sorten wie Elsanta gibt es noch eine Reihe von speziellen Erdbeeren, die für den Hausgarten recht gut geeignet sind.
  • Noch einmal zu Erdbeerpflanzungen: Neben den klassischen einmaltragenden Sorten wie Polka, Senga-Sengana, Honeoye und andere gibt es noch eine Vielfalt von Spezialitäten, die für den Garten interessant sind.
  • Remontierende oder immertragende Erdbeersorten: Sorten wie „Evita“ oder die außergewöhnlich aromatische „Mara de Bois“ tragen von Juni bis Oktober neben Blüten auch laufend Früchte. Pflanzzeit ist August – September.
  • Erdbeerwiese: Hierbei handelt es sich um bodendeckende Erdbeeren, die auch im Halbschatten und unter Bäumen gedeihen. Sie kommen im Aroma der Walderdbeere nahe und werden im Juni/Juli reif. Pro m2 werden 4-6 Pflanzen benötigt ( z.B. „Dr. Bauers Erdbeerwiese Florika“).
  • Der August ist Brombeerzeit. Wenn die Ernte Ihren Höhepunkt erreicht hat und der Frischverzehr der Früchte nicht mehr Herr wird, ist es Zeit eine schmackhafte Brombeermarmelade zu kochen, denn für die Marmelade ist es auch unerheblich, ob die Beeren langsam matschig werden. Oft sind sie dann am schmackhaftesten.
  • Damit die Tafeltrauben nicht schon von den Vögeln gefressen werden, bevor sie reif sind, sollten Sie am Spalier ein Schutznetz anbringen. Doch achten Sie darauf, dass sich keine Vögel darin verfangen können. Eine Alternative sind blitzende oder klirrende Vogelschreckstreifen.