Februar

Der Garten im Februar

Allgemeines

  • Wer es in den ruhigen Wintermonaten versäumt hat, sollte jetzt noch die Gelegenheit nutzen, um sich in die neuen Medien und hier insbesondere ins Internet einzuarbeiten. Vielfältige Hinweise für Hobbygärtner, auch zum Pflanzenschutz, warten nur darauf abgefragt zu werden.
  • Gestaltung: Der Februar eignet sich aufgrund der geringen Arbeitsmöglichkeiten im Freien, um sich noch rechtzeitig Gedanken um die Neu- oder Umgestaltung des Garten zu machen. Ein erfahrener Gartenplaner kann Ihnen dabei hilfreich unter die Arme greifen. Vergessen Sie nicht, dass Gartenplaner und Garten- & Landschaftsbaubetriebe ab März wieder mit Arbeit überschüttet werden und dann mahlt zuerst, wer zuerst da war.
  • Vögel sollten nur bei Dauerfrost oder geschlossener Schneedecke gefüttert werden. Körnerfressern wie Bergfink, Sperling oder Dompfaff kann man Sonnenblumenkerne, Hanf oder Getreidekörner anbieten. Weichfresser wie Rotkehlchen, Amseln oder Meisen brauchen dagegen ein Gemisch aus Rindertalg, Kleie oder Haferflocken, Rosinen oder Obst, das sogar angefault sein kann. Bis zur Brutzeit im Frühjahr muss die Fütterung eingestellt werden, da die Jungvögel die Körner nicht richtig verdauen und daran sterben können.
  • Falls Sie Ihren Garten in verschiedene Bereiche unterteilen möchten, können Sie jetzt die Anlage von Steinmauern oder Sichtschutzelementen aus Holz planen. Auch pflanzliche Elemente wie Hecken oder Strauchgruppen können einzelne Räume definieren.
  • Gehölzpflege: Achten Sie bei vor längerer Zeit gepflanzten Gehölzen auf die Anbindestellen. Vergessene Stricke und Knoten würgen dem Baum oft den Lebensnerv ab! Zu enge Stricke werden gelockert und wenn nötig neu gebunden. Ideal ist Kokosstrick oder spezielle Bindegurte.
  • Wenn Sie eine Rasenfläche in einen Gemüsegarten verwandeln wollen, sollten Sie die Rasensoden abstechen, sonst fressen Drahtwürmer an den Gemüsepflanzen. Tipp: Kompostieren Sie die Grassoden auf einem eigenen Haufen und streuen Sie Gesteinsmehl zwischen die einzelnen Schichten.
  • Die letzten Pflanzarbeiten sollten Anfang März abgeschlossen werden. Für einen guten Start sollte der Aushub des Pflanzloches mit Substraten bzw. Kompost gut vermischt werden (3-5 l/Pflanzloch) bzw. ein Depotdünger beigegeben werden (20-40 g/Pflanze). Aufgrund des späten Pflanztermines ist die Krone dem Wurzelvolumen stärker anzupassen als bei einer Herbstpflanzung.
  • Nistkästen: Wer bisher noch keine Nistkästen aufgehängt hat, und dieses noch tun möchte, sollte sie jetzt, deutlich vor dem Brutbeginn, raushängen. Am verbreitesten sind die Nistkästen für Meisen, doch gibt es auch eine Reihe andere Nistkasten-Modelle, die im Garten sinnvoll eingesetzt werden können (z.B. Halbhöhlen für die Rotschwänze oder Fledermauskästen). Beachten Sie bitte, dass die Kästen fest angebracht sind, damit sie im Wind nicht schaukeln. Man kann sie ein wenig nach vorne neigen um zu verhindern, dass Regen hineinläuft. Die Öffnung sollte nach Osten oder Südosten zeigen. In einem Garten von unter 500m² sollte nur ein Meisenkasten hängen, um unnötige Konkurrenz zu verhindern. Alle Nistkästen, die noch hängen, sollten Sie spätestens jetzt säubern.

 

Ziergarten

  • Schneeglöckchen und Frühlingsknotenblumen können nach der Blüte geteilt und vermehrt werden.
  • Überwinterung: Knollenbegonien können im Februar zum Antreiben schon mal eingetopft und an einem kühlen Ort aufgestellt werden. Nach dem Austrieb wird regelmäßiger gegossen. Wenn es draußen warn genug ist (eventuell langsam abhärten) kommen die Pflanzen in den Garten.
  • Die beste Aussaatzeit für Pantoffelblumen ist im Februar. Legen Sie die Samen in eine humusreiche, aber relativ magere Erde und lassen Sie das Saatgut unbedeckt. Wichtig ist, dass die Keimtemperatur nicht über 15 °C liegt.
  • Bei milder Witterung sollten Sie den Rasen kurz vor dem Austrieb vertikutieren. Dabei werden Moospolster herausgerissen, die Belüftung erschwert zudem eine Wiederansiedlung der Moose. Die Versauerung des Bodens lässt sich durch eine Kalkgabe ausgleichen. Streuen Sie eventuell auch etwas Flusssand über die Grasnarbe, um die Bodenstruktur zu lockern.
  • Nutzen Sie einen warmen Vorfrühlingstag, um einige Gartenstauden zu verjüngen. Astern, Chrysanthemen, Katzenminze, Nachtkerzen, Roter Sonnenhut und Trollblume sind Arten, die nach 5 bis 6 Jahren umgepflanzt werden sollten, damit sie weiterhin reichlich blühen. Graben Sie die Pflanzen vorsichtig aus, um sie zu teilen und am neuen Standort einzupflanzen.
  • Vermehrung: Der März ist eine gute Jahreszeit die Stauden zu teilen. Dabei gilt: die meisten Pflanzen vertragen „brutales“ Zerteilen des Wurzelballens mit dem Spaten. Oft wachsen die neu gepflanzten Teile besser als die Mutterpflanze, denn die Teilung wirkt verjüngend. Einige greise Halbsträucher (Lavendel, Salbei, Thymian) lassen sich ebenfalls teilen, wenn sie bereits mehrere Stämmchen gebildet haben. Dann werden die einzelnen Stämmchen von Hand entwirrt, stark zurückgeschnitten und neu aufgepflanzt.
  • Gehölzschnitt: Alle sommerblühenden Gehölze vertragen vor dem Austrieb noch einen Schnitt. Je stärker Sie schneiden, desto stärker ist der Austrieb, denn jedes Gehölz versucht auf diese Weise das Gleichgewicht zwischen Wurzelmasse und Triebmasse wieder herzustellen.

 

Nutzgarten

  • Ab Mitte des Monats kann im Gewächshaus, im Frühbeetkasten oder im Folientunnel, aber auch auf der Fensterbank mit der Jungpflanzenanzucht für Gemüse begonnen werden. Die Anzuchtschalen, meist aus Kunststoff, sollten Sie vorher gut reinigen, um pilzlichen Erkrankungen vorzubeugen.
  • Denken Sie bei der Fruchtfolge-Planung daran, dass alle zur Familie der Kreuzblütler gehörenden Gemüsearten wie Blumenkohl, Brokkoli, Chinakohl, Grünkohl, Kohlrabi, Rosenkohl, Radies, Rettich und Speiserüben nur alle 4 Jahre auf dem gleichen Beet angebaut werden dürfen, sonst steigt die Gefahr von bodenbürtigen Krankheiten (z.B. Kohlhernie) und Schädlingen. Dies gilt auch für Gründüngungspflanzen wie Raps, Rübsen und Ölrettich.
  • In einem frostfreien Gewächshaus können jetzt weiße oder rote Rettiche gesät werden. Lockern Sie den Boden vorher tiefgründig und bereiten Sie ein feinkrümeliges Saatbeet. Eine Kompostgabe verbessert Bodenstruktur und Nährstoffversorgung. Tipp: Legen Sie immer 3 Samen zusammen auf Endabstand und vereinzeln Sie auf eine Pflanze, wenn die Keimblätter ausgebildet sind.
  • Eine Packung aus Pferdemist erwärmt den Boden im Frühbeet und Kleingewächshaus, so dass Sie Mitte des Monats die ersten Salate pflanzen können. Heben Sie die zu packende Fläche 50 bis 60 cm tief aus und bringen Sie den Mist 30 bis 40 cm hoch ein. Nach leichtem Festtreten wird mit warmem Wasser gut angegossen und mit frischem Boden aufgefüllt. Achtung: Eine Pflanzung darf erst 5 Tage nach der Mistpackung erfolgen.
  • Jetzt ist eine optimale Zeit, um Bodenproben aus dem Garten untersuchen zu lassen. Erfasst werden die Hauptnährstoffe Phosphor, Kalium und Magnesium, der pH-Wert und in der Regel auch der Humusgehalt. Das Untersuchungsergebnis ist bei den meisten Bodenlabors kombiniert mit einer genauen Düngungsempfehlung.
  • Aussaat: Bei günstiger Witterung können in Gärten mit durchlässigen Böden zum Ende des Monats folgende Gemüse eingesät werden: Erbsen, Spinat, Kerbel, Schnitt- und Wurzelpetersilie, Möhren, Pastinaken (link), Zuckerwurzeln (Sium sisarum), Schwarzwurzeln, Haferwurzeln (Tragopogon porifolius), Löffelkraut (Cochlearia officinalis), Kopf- und Schnittsalat, Feldsalat, Melde, Frühmöhren, Kopfkohl, Wirsing, Kohlrabi, Kerbelrüben (Chaerophyllum bulbosum), Mairüben, Dicke Bohnen, Puffbohnen und Grünkohl. Diese Aussaat ist für einige Gemüsesorten etwas riskant, so dass weniger risikofreudigen Zeitgenossen der März als Aussattermin nahe zu legen ist. Gelingt die Aussaat jedoch, gehört man zu denjenen, die zuerst ernten
  • Im August oder September gesteckte Winterzwiebeln können bei starkem Bodenfrost an die Oberfläche gelangen. Drücken Sie die Zwiebeln bei offenem Boden wieder gut in die Erde.
  • Auf Beeten, die erst zu einem späteren Zeitpunkt mit Gemüse bepflanzt werden, können Sie vorab noch eine Gründüngung aussäen. Tipp: Spinat ist  gleichzeitig als Gemüse und Mulchmaterial verwendbar.
  • Ab Ende Februar kann man Basilikum im Topf anziehen. Verwenden Sie Pikier- oder Topferde mit guter Luft- und Wasserspeicherkapazität und verteilen Sie je Topf 20 bis 25 Samen über die Substratoberfläche. Da Basilikum zu den Lichtkeimern gehört, drückt man die Samen nur an, begießt sie und deckt den Topf bis zum Sichtbarwerden der Keimlinge mit Vlies ab, um ein Austrocknen zu verhindern.
  • Pflanzung: Folgende vorkultivierte Gemüsearten oder Staudengemüse können jetzt ins Freiland gepflanzt werden: Weißkohl, Rotkohl, Kohlrabi, Wirsing, Kopfsalat, Dicke Bohnen, Spargel und Rhabarber.
  • Gießen: Wenn das Frühbeet austrocknet, sollten Sie vorgewärmtes Wasser zum Gießen verwenden und nur die Erde (nicht die Pflanzen) befeuchten. Auf trockenen Sämlingen finden Pilzhyphen keine Angriffsfläche.
  • Langsam wirkende organische Dünger wie Stallmist und Kompost können Sie jetzt bereits ausbringen, da sie kaum schnell löslichen Stickstoff enthalten und damit die Gefahr der Auswaschung gering ist.

 

Obstgarten

  • Spannungsunterschiede in der Rinde und Borke der Obstbäume führen ungeschützt häufig zu Rissen. Hier können schädigende Pilze leicht eindringen. Die Spannungen entstehen durch die starke Erwärmung des Stammes auf der Südseite während des Tages und der starken Abkühlung in den Nächten mit Temperaturen unterhalb der Frostgrenze. Sinnvoll ist hier das weiße Einstreichen der Stämme und dickeren Äste mit fertigen Produkten aus dem Handel oder mit Eigenmischungen wie Kalkbrühe.
  • Die an den Obstgehölzen im Herbst angebrachten Leimringe zum Schutz vor dem Frostspanner können Sie jetzt abnehmen und vernichten.
  • Stein- und Kernobst: Nutzen Sie den Winterschnitt, um mögliche Infektionsherde der Monilia-Fruchtfäule aus dem Vorjahr zu entfernen. Beseitigen Sie alle Fruchtmumien und schneiden Sie dürre Zweige heraus. Auch altes, befallenes Fallobst sollten Sie entfernen.
  • Apfel: Da die Raupen des Apfelwicklers in einem Gespinst hinter den Borkenschuppen überwintern (die Verpuppung erfolgt erst im Frühjahr), können Sie jetzt die Stämme auf einen Befall hin kontrollieren. Kratzen Sie die gefundenen Gespinste mit einem Messer einfach ab.
  • Lassen Sie das beim Winterschnitt anfallende Schnittholz zwischen den Obstbäumen liegen. Es lenkt Rehe und Hasen vor allem von Jungbäumen ab.
  • Schnitt: Auch die 3 bis 4-jährigen Triebe der Kiwi werden jetzt entfernt. Die Seitentriebe werden auf 3 bis 5 Augen (Knospen) zurückgeschnitten.
  • Wenn Sie den Rhabarber mit organischem Material oder einem Behälter bedecken, treibt er früher aus. Vielleicht können Sie mit den ersten zarten Stängeln Ende des Monats bereits einen Kuchen backen.
  • Achten Sie darauf, dass der Obstbaumschnitt rechtzeitig vor dem Blattaustrieb beendet ist. Eine Ausnahme bilden stark wachsende Bäume: Sie werden erst Ende März/Anfang April geschnitten.
  • Wer in den Genuss von ganz frühen Erdbeeren kommen will, kann hier der Natur etwas  nachhelfen. Durch eine Abdeckung mit Vlies kann man die Pflanzenentwicklung beschleunigen, so dass die Blüte früher erfolgt. Wichtig ist, dass die Bedeckung bei warmer Witterung, spätestens aber bei Erscheinen der ersten Blüten wieder abgenommen werden muss.
  • Um den Krankheitsdruck durch Pilzinfektionen oder Bakteriosen zu reduzieren, sollten Sie bei Erdbeerpflanzen den ältesten, häufig ausgewinterten Blattkranz entfernen. Lockern Sie den Boden zwischen den Pflanzen durch leichtes Hacken.
  • Die Schnittmaßnahmen sollten jetzt bei allen Obstkulturen zu Ende gebracht werden. Möglichst bei trockenem Wetter schneiden, insbesondere bei krebsgefährdeten Apfelbäumen und anfälligen Zwetschensorten sowie Pfirsichen/Aprikosen.
  • Wenn bisher noch nicht geschehen, erhalten die Stämme der Obstbäume bei frostfreiem Wetter einen Bio-Baumanstrich. Dieser Anstrich ist in der zweiten Winterhälfte besonders wichtig, weil die Sonne dann schon viel Kraft hat. Die weiße Farbe schützt die Rinde vor schroffen Temperaturveränderungen (tagsüber starke Sonne, nachts starke Abkühlung) und damit vor der Entstehung von Frostplatten. Zudem lässt sich ein vorzeitiges Erwärmen des Holzes verhindern und somit ein zu frühes Austreiben der Knospen.
  • Veredlung: Ende Februar/Anfang März ist der Zeitpunkt gekommen um Steinobst zu veredeln (z.B. Kirschen, Zwetschen, Pflaumen, Mirabellen).
  • Pflanzung und Schnitt: Bei Obstgehölzen ohne Ballen d.h. wurzelnackte Ware werden vor dem Pflanzen sowohl die Wurzeln als auch die Triebe geschnitten. Wer das zum ersten Mal macht, sollte einen Blick in ein gutes Fachbuch werfen. Besonders für den sauberen Schnitt der Wurzeln benötigen Sie eine scharfe Gartenschere.