November

Der Garten im November

 

Allgemeines

  • Pflanzung: Viele Stauden können im Herbst gepflanzt werden. Weniger geeignet sind allerdings Herbstanemonen und Gräser. Auch alle anderen Pflanzen, die im Herbst bereits eingezogen sind, sollten Sie erst im Frühjahr kaufen, wenn die Arten mit dem Austrieb beginnen. Sonst achten Sie beim Pflanzen darauf, dass die Wurzeln noch lebendig sind, oder sich direkt an der Bodenoberfläche eine frische und kräftige Überwinterungsknospe befindet.
  • Herbstlaub: Herbstlaub ist kein Müll! Die Laubdecke schützt Boden und Pflanzen. Störendes Laub (etwa auf dem Rasen) kann kompostiert werden. Gute Humusbildner sind Hainbuchenblätter, Nur langsam verrottet Eichenlaub bzw. Kiefern- und Fichtennadeln. Für das sich weniger gut zersetzende Herbstlaub kann ein Dauerkomposthaufen errichtet werden, der an der Basis die Möglichkeit bietet, Laubkompost als Torfersatz zu entnehmen.
  • Nachdem der Rasen zum letzten Mal geschnitten ist, sollten Sie den Rasenmäher gründlich säubern und eventuell die Zündkerze auswechseln. Um bei benzingetriebenen Zweitaktmotoren den Tank zu entleeren, startet man den Motor, schließt sofort den Benzinhahn und lässt den Motor bis zum Stillstand laufen.
  • Zu warme Lagerung kann bei einigem Gemüse zu einer Umwandlung von Nitrat in gesundheitsschädliches Nitrit führen. Kühle Lagerung bei ausreichender Sauerstoffversorgung fördert dagegen den Nitratabbau.
  • Manche Unkräuter (z.B. Vogelmiere und Franzosenkraut) wachsen auch bei Kälte weiter. Lockern Sie daher zwischen Stauden, Rosen und zweijährigen Blumen noch einmal die Erde, entfernen Sie das Unkraut und decken Sie die Zwischenräume dann mit Laub oder Mulch ab.
  • Gehölzpflege: Achten Sie bei vor längerer Zeit gepflanzten Gehölzen auf die Anbindestellen. Vergessene Stricke und Knoten würgen dem Baum oft den Lebensnerv ab! Zu enge Stricke werden gelockert und wenn nötig neu gebunden. Ideal ist Kokosstrick oder spezielle Bindegurte.
  • Wer Vögeln durch Winterfütterung über die kalte Jahreszeit helfen will, sollte sich jetzt Zeit nehmen, ein Häuschen zu bauen oder zu kaufen. Halten Sie die Futterstelle stets sauber, um eine Verbreitung von Infektionen zu vermeiden. Jetzt aufgehängte Nistkästen werden eventuell noch als Winterbehausung genutzt.
  • Zum Basteln von Adventsschmuck eignen sich hervorragend die Fruchtstände von Ziertabak, Bechermalve, Flieder oder Nachkerze und natürlich auch Früchte wie Hagebutten, Zieräpfel, Zierquitten oder Mispeln. Solche Naturmaterialien lassen sich nach Weihnachten problemlos kompostieren.
  • Die Pflanzsaison ist noch in vollem Gange. Viele Gehölze bilden nach der Pflanzung im Winter noch Feinwurzeln und können im Frühjahr bereits mit voller Kraft austreiben. Gründliches Wässern erleichtert es den Pflanzen, sich noch vor dem Frost zu akklimatisieren. Auch für Immergrüne ist noch Pflanzzeit. Weiterhin gepflanzt werden können Stauden, Blumenzwiebeln (Geophyten) und Zweijährige.
  • Eine Bodenanalyse sollten Sie etwa alle drei Jahre durchführen, um einen versteckten Mangel oder Überschuss an Nährstoffen erkennen zu können. Mangelernährte Pflanzen weisen nicht immer für den Laien eindeutig erkennbare Symptome auf. Oft äußert sich ein Mangel nur in einem verminderten Ertrag oder in einer erhöhten Anfälligkeit gegenüber Schaderregern, insbesondere Pilzen. Auch mit Nährstoffen überversorgte Pflanzen bleiben häufig in ihrem Wachstum zurück.
  • Vergessen Sie nicht, alle immergrünen Gehölze und frisch gesetzten Pflanzen auch im Winter in der frostfreien Zeit zu gießen. Dies gilt insbesondere dann, wenn die Pflanzen sonnenexponiert stehen und es längere Zeit nicht mehr geregnet hat. Trockenschäden wie braune Nadeln sind nur eine mögliche Folge, im ungünstigsten Fall stirbt die Pflanze auch ganz ab. Verbräunte Nadeln sind somit nicht immer allein auf pilzliche Erreger zurückzuführen, auch Umwelteinflüsse müssen Sie beachten.

 

Ziergarten

  • Denken Sie daran: Immergrüne Pflanzen verdunsten auch in der kalten Jahreszeit Wasser. Daher vor der Frostperiode und in milden Witterungsabschnitten die Pflanzen gründlich wässern.
  • Pflanzung: Bis Ende des Monats werden die Blumenzwiebeln für das Frühjahr gepflanzt. Dazu gehören: Schneeglöckchen, Märzenbecher, Krokusse, Alpenveilchen, Tulpen, Narzissen, Blausternchen, Schneeglanz, Winterlinge, Hundszahn etc. Achten Sie darauf, dass Sie Blumenzwiebeln aus Kulturmaterial verwenden und keine Wildherkünfte kaufen. Besonders bei Schneeglöckchen, Alpenveilchen, Anemonen und Winterlingen werden immer noch viele Pflanzen aus der Natur entnommen. Übrigens: Früher gruben Gärtner Holunderblätter unterhalb der Zwiebeln im Boden ein. Der Geruch der Blätter soll Wühlmäuse zumindest so lange fernhalten, bis die Blätter zersetzt sind.
  • Binden Sie rechtzeitig vor Wintereinbruch hohe Gräser und säulenförmige Koniferen zusammen, um Schäden durch Schneelast zu verhindern.
  • Überwinterung: Dahlien und Canna ausgraben. Wenn der erste Frost die Blätter von Dahlien und Blumenrohr zerstört hat, werden die Knollen ausgegraben und an einem frostfreien Ort nicht zu trocken und nicht zu feucht überwintert.
  • Achten Sie beim Schnitt Ihrer Clematis darauf, zu welcher Art oder Sorte die Kletterpflanze gehört. Clematis montana-Formen dürfen im Winter nicht geschnitten werden, da sie am alten Holz blühen. Dagegen vertragen Clematispflanzen der Neuholz-Gruppe wie Clematis x jackmanni jetzt im November einen kräftigen Verjüngungsschnitt. Einige Sorten, darunter auch ‚Nelly Moser‘, blühen am alten und neuen Holz. Bei ihnen sollte man im Winter nur trockene Triebe entfernen.
  • Frostempfindliche Gewächse wie Beetrosen sollten mit lockerem Substrat angehäufelt und eventuell abgedeckt werden. Hochstamm- und Kletterrosen sind besonders schutzbedürftig. Bedecken Sie die Pflanzen mit Fichtenzweigen oder ähnlichem Material. Die oberen Pflanzenteile können zusätzlich mit Jutesäcken umwickelt werden. Verwenden Sie aber bitte niemals Plastikfolie: Hitzestaus und Triebfäulnis im Innern dieser winterlichen „Gewächshäuser“ schwächen die Rose, Schäden durch Nachtfröste werden provoziert.
  • Im Winter verbrauchen Zimmerpflanzen, die nicht direkt über der Heizung stehen, weniger Wasser als in der hellen Jahreszeit. Achten Sie darauf, dass sich in den Töpfen keine Staunässe bildet, sonst fangen die Wurzeln an zu faulen und bieten Springschwänzen eine ideale Lebensgrundlage.
  • Um einen ersten Überblick über das Auftreten der Sitkafichtenlaus zu erhalten, können Sie schon jetzt, ergänzend dann noch mal im zeitigen Frühjahr, Klopfproben durchführen. Warten Sie allerdings mit der chemischen Behandlung bis zum März, denn die Spritzmittel wirken bei niedrigen Temperaturen nicht.

 

Nutzgarten

  • Chinakohl sollte vor den ersten Frösten bzw. bevor die Temperatur unter 5°C. sinkt, reingeholt werden. Auch Chicorée wird für die Treibkultur in Sand jetzt herausgenommen (Treibkultur bei 15-18°C.). Geerntet wird außerdem der letzte Knollenfenchel. Ist der Fenchel übrigens „geschossen“ (d.h. zur Blüte gekommen), gibt es noch keinen Grund ihn frustriert zu roden: die zarten Blütenstängel lassen sich sehr gut dünsten.
  • Bei der Zubereitung von Endiviensalat sollten Sie die ganzen Blättergründlich waschen, keinesfalls die in Streifen geschnittenen. An den Schnittstellen treten wertvolle Inhaltsstoffe aus und gehen mit dem Waschwasser verloren, so auch der gesundheitsfördernde Bitterstoff Intybin. Übrigens: Man kann Endivie auch gekocht in Suppen oder als Wintergemüse essen.
  • Eine auf Jahre hin abgestimmte Fruchtfolge erfordert eine gründliche Planung. Tragen Sie dazu die diesjährige Belegung der Gemüsebeete in eine Gartenskizze ein. Als Grundregel gilt: Innerhalb der einzelnen Gemüsefamilien sind Anbaupausen von 3 bis 4 Jahren empfehlenswert.
  • Wenn der Lauch im Garten durch Rost befallen war (erkenntlich an kräftig orangefarbenen Flecken), sollten Sie die Erntereste außerhalb des Gemüsegartens entsorgen. Achten Sie im nächsten Jahr auf großzügige Pflanzabstände (z.B. 40 x 20 cm), um einem Befall vorzubeugen.
  • Lagern Sie nur absolut gesundes Gemüse ein. Eingeschleppte Schädlinge und Schaderreger vernichten leicht den gesamten Bestand.
  • Wenn Sie Ihrem Gemüsegarten etwas Gutes tun wollen, können Sie bei der herbstlichen Bodenbearbeitung alle 2 bis 3 Jahre Stallmist (1 bis 5 kg/m2) flach einarbeiten. Die Maßnahme verbessert die Fruchtbarkeit und Struktur des Bodens und führt wichtige Nährstoffe zu.
  • Nach langen Frostperioden, wenn der Boden gefroren ist, kann Feldsalat im Garten Trockenschäden bekommen, da die Wurzeln kein Wasser aufnehmen können. Um dies zu vermeiden, sollte man rechtzeitig ein Vlies auflegen. Es kann problemlos mehrere Wochen liegen bleiben.
  • Pflege: Spargeltriebe zurückschneiden. Da in den Spargelwedeln die Puppen von Spargelfliege und Spargelminierfliege überwintern, verringert der Rückschnitt des Spargellaubs den Befall im nächsten Jahr. Triebe sollten in die „Grüne Tonne“ oder auf einen Kompost für „Problemabfälle“.
  • Lassen Sie die Grünkohl- und Rosenkohlpflanzen ruhig im Garten stehen, sie sind sehr frosthart. Beide Gemüsearten schmecken angenehmer und aromatischer nach einer Frostperiode, da sich dann die vorhandene Stärke in Zucker umwandelt.
  • Bedecken Sie Gemüsebeete, auf denen keine Gründüngung steht, mit Laub, Stroh oder altem Mist, um den Boden zu schützen und das Auswaschen von Nährstoffen zu verhindern.
  • Die Blätter von Winterrettich, Möhren und Roten Rüben werden abgedreht, nicht abgeschnitten. Die optimale Lagertemperatur bei Wurzelgemüse ist 1-3 °C. bei einer Luftfeuchte von 80-95% (z.B. kühler Keller). In trockenen Kellern können die Wurzeln in feuchtem (aber nicht nassem!) Sand eingelagert werden.

 

Obstgarten

  •  Wenn Sie keinen kühl-feuchten Keller zur Verfügung haben, können Sie kleinere Mengen Äpfel trocken in Folienbeuteln im Kühlschrank aufbewahren. Stechen Sie zwecks Gasaustauschs mit einer Stricknadel einige Löcher (etwa 5) in jeden Beutel.
  • Wenn Ihre Apfelbäume stark mit Schorf befallen waren, sollten Sie das Laub möglichst fein zerkleinern. Dadurch verrotten die Blätter schneller, die Infektionsgefahr für das Folgejahr sinkt.
  • Stachelbeeren und Brombeeren sollten durch Absenker vermehrt werden: Dabei werden kräftige einjährige Triebe von der Mutterpflanze in eine Vertiefung abgesenkt, in der Mitte festgesteckt und mit Erde bedeckt. In beiden Fällen sollte die Bewurzelung bis zum nächsten Herbst ausreichen stark für eine neue Pflanze sein.
  • Johannis- und Stachelbeeren können bei frostfreiem Wetter den ganzen Winter über geschnitten werden. Ein Schnitt vor Mitte November hat den Vorteil, dass der Infektionsdruck für die Rotpustelkrankheit etwas geringer ist. Tipp: Starkes Schneiden fördert bei diesen Beerenobstarten Wachstum und Fruchtqualität.
  • Checkliste für Neupflanzung von Obstgehölzen
    Für den Hausgarten eignen sich insbesondere robuste, widerstandfähige oder resistente Sorten. Anfällige Sorten (z. B. die Stachelbeersorte Achilles) bringen nur Frust und gehören nicht in den Garten.
    Fragen Sie in Ihrer Baumschule gezielt nach wenig anfälligen Sorten
    Lassen Sie den Pflanzschnitt (Krone + Wurzel) vom Baumschuler machen, wenn Sie sich nicht sicher sind. Das verbessert das Anwachsergebnis.
    Stellen Sie die Bäume/Sträucher einen Tag vor dem Pflanzen in Wasser
    Für den Hausgarten eignen sich insbesondere robuste, widerstandfähige oder resistente Sorten.
    Pflanzen Sie die Gehölze genau so tief ein, wie Sie in der Baumschule gestanden waren, die Veredlungsstelle muss aber 20 cm über dem Boden sein.
    Sind Wühlmäuse ein Problem, Bäume direkt in spezielle Wühlmaus-Schutzkörbe aus Draht pflanzen.
    Eine gründliche Vermischung des Aushubes mit Pflanzerde oder reifem Kompost verbessert das Anwachsergebnis ebenfalls. Gleichzeitig kann ein Dauerdünger mit ins Pflanzloch gegeben werden (z. B. Osmocote, Plantacote 20-50 g/Pflanzloch).
    Sorgen Sie dafür, dass die Bäume möglichst schnell in den Boden kommen.
    Ein kräftiges Antreten des Bodens nach dem Pflanzen ist für einen guten Bodenschluss sehr wichtig. Dies kann auch durch einschlämmen erreicht werden.
    Bei der Auswahl der Pfähle sollte man auf heimische Holzarten zurückgreifen (z. B. Esskastanie, Akazie, Fichte, Kiefer). Dabei reicht es vollkommen aus, wenn nur der untere Teil imprägniert ist.
    Zum fachgerechten Anbinden gibt es im Fachhandel spezielle Baumanbinder in unterschiedlichen Längen und Materialien. Wichtig ist hierbei, dass Baum und Pfahl immer in Form einer liegenden Acht gebunden werden, damit es nicht zu Scheuerstellen kommt.
  • Jetzt wird es Zeit, neue Pflanzen zu bestellen oder zu kaufen. Geeignete Obstgehölze bekommt man über Versandbaumschulen, am Besten aber in heimischen Baumschulen vor Ort.
  • Fruchtmumien bei Apfel, Birne und Pflaume werden aus dem Baum entfernt, damit die Krankheitserreger sich von dort nicht erneut ausbreiten können. Auch krankes Fallobst wird entfernt. Ein Dauerkompost im Garten ist für problematische Gartenabfälle vorgesehen und wird nach der Reife der Komposterde nur für Zierpflanzen verwendet.
  • Winterschutz: Frostempfindliche Obstgehölze (Aprikosen, Pfirsiche, Kiwis, Wein) können jetzt mit Reisig oder Reetmanschetten vor Frost geschützt werden. Besonders gefährdet sind Jungpflanzen. Auf der Rinde von sonnenexponierten Bäumen treten an sonnigen Wintertagen extreme Temperaturschwankungen auf. Kalkanstriche können die Bäume vor Frostrissen schützen (Die weiße Farbe reflektiert die Wintersonne und verhindert, dass sich die dunkle Rinde zu stark aufheizt).
  • Das Apfellaub unter den Bäumen sollte jetzt entfernt werden. Auf den Blättern vom Apfel überwintern die Schaderreger von Schorf und Mehltau. Mit den ersten warmen Frühlingsregen werden die Sporen der Pilze wieder hochgeschleudert und infizieren den frischen Austrieb. Wer mit Ausfällen durch Schaderreger leben kann, lässt das Laub einfach liegen.
  • Die meisten Obstgehölze sind auf eine Unterlage veredelt. Durch die Kombinationsmöglichkeiten von Edelreis und schwachwüchsigen oder auch starkwüchsigen Wurzelsystemen der Unterlage werden unterschiedliche Wuchsstärken erzielt. Pflanzen Sie jedoch die Unterlage zu tief oder setzt sich der Baum deutlich, kann die aufveredelte Obstsorte selbst Bodenkontakt bekommen und eigene Wurzeln bilden. Hier kann es dann rasch zu einem veränderten, unerwünschten Wuchsverhalten kommen. In regelmäßigen Abständen sollten Sie deshalb bei der Veredlungsstelle kontrollieren, ob sie sich noch deutlich oberhalb der Erdoberfläche befindet.