Von Obstplantagen und Landgärten
Gerade zur rechten Zeit hatte das Wetter eine Einsicht. Der Regen hatte ein Ende und die kühlen Temperaturen wurden durch wohlige Wärme durch strahlenden Sonnenschein abgelöst. Genau richtig für die rund 30-köpfige Gruppe des OGV Rülzheim, um den Schwetzinger Schlossgarten in Augenschein zu nehmen. Und welche Geheimnisse dieser Garten hütet, davon wusste die für diesen Tag engagierte Führung einiges zu berichten. Kurfürst Karl Theodor von der Pfa
lz war es der den Ausbau des Schlossgartens in seiner Sommerresidenz in Schwetzingen Mitte des 18. Jahrhunderts in Auftrag gegeben hatte. Der Fürst, der stets die Künste und die Wissenschaften unterstützte, verbrachte viel Zeit in seiner Sommerresidenz und lies sukzessive den Schlossgarten ausbauen. Ein Teil wurde im Stil eines englischen Landgartens angelegt, die Orangerie wurde eigens für viele exotische Gewächse gebaut, es folgte ein Baumlehrgarten. 1809 berichtet der Gartendirektor Johann Michael Zeyher über den Bereich im südlichen Teil des Schlossgartens: „Diese Obstbauschule enthält bereits 165.000 Stämme; das beweist, dass man diesen Zweig der Garten-Kultur nicht nur nicht vernachlässigt, sondern keine Kosten gescheut hat, diese Anlage auf den höchsten Grad der Vollkommenheit zu bringen.“ Das Obst sollte zur Versorgung der Bevölkerung dienen: An sie sollten die „Bäume zu Bepflanzung der Straßen, der bürgerlichen Alimente und ihrer Gärten um die billigsten Preise abgegeben werden“. Viele Anekdoten zum Badhaus und zur Moschee wurden bei der Führung kurzeilig vermittelt sodass die Zeit leider viel zu schnell vorbei war. Nach solch umfangreicher Wissensvermittlung war nun die Zeit gekommen auch für das leibliche Wohl zu sorgen. Busfahrer Jürgen vom Reiseunternehmen Böhm hatte dafür mit dem Park-Café in St. Illgen eine großartige Lokation ausfindig gemacht. Gestärkt und mit vielem neuen Wissen kehrten die Teilnehmer sicher wieder nach Rülzheim zurück, wie gewohnt mit vielen Zusatzhaltestellen, um den Nachhauseweg zu verkürzen.